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ENTDECKEN SIE DIE LANDESSPRACHEN

Die Schweiz ist ein mehrsprachiges Land: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch sind die vier offiziellen Landessprachen. Zwar spricht man in der Deutschschweiz, der Westschweiz (Romandie), der italienischen und der rätoromanischen Schweiz vor allem die jeweilige Sprache. Mindestens einmal pro Woche verwenden jedoch zwei Drittel der Bevölkerung auch eine der anderen Sprachen. Hier erfahren Sie mehr über unsere Viersprachigkeit!

DIE SCHWEIZ ZÄHLT MEHR ALS 8 MILLIONEN
Einwohnerinnen und Einwohner und setzt sich aus vier Sprachregionen zusammen: der deutschen (ca. 6 Mio. EinwohnerInnen¹), der französischen (ca. 2 Mio.¹), der italienischen (ca. 370’000¹) und der rätoromanischen Schweiz (ca. 60’000²). Seit 1848 sind Deutsch, Französisch und Italienisch sowohl offizielle Amtssprachen – d. h., sie werden von den Bundesbehörden verwendet – wie auch Landessprachen der Schweiz. 1938 wurde Rätoromanisch mit einer Volksabstimmung als vierte Landessprache anerkannt und seit 1999 hat sie für rätoromanischsprachige Personen im direkten Verkehr mit dem

1 Quelle: Bundesamt für Statistik, STATPOP 2018.
2 Quelle: Lia Rumantscha, Facts (digitale Version), 2015, S. 30.

ÜBER DIE SPRACHGRENZEN HINAUS
Schweizweit betrachtet, ist für 62 % der Bevölkerung Deutsch (und/oder
Schweizerdeutsch) die Hauptsprache, für 23 % ist es Französisch, für 8 % Italienisch und für 0,5 % Romanisch. Zusätzlich verwenden die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz regelmässig andere Landessprachen: 75 % der Bevölkerung benutzt mindestens einmal pro Woche Deutsch, 40 % Französisch und 16 % Italienisch.

Quellen: BFS – Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur 2014 (ESRK); Strukturerhebung 2018.

Die vier Sprachregionen

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Die rätoromanische Schweiz umfasst Regionen im Kanton Graubünden, wo sich in verschiedenen Talschaften im Lauf der Zeit fünf Idiome entwickelt haben: Sursilvan, Sutsilvan, Surmiran, Puter und Vallader. Diese Idiome werden sowohl gesprochen als auch geschrieben, haben eine vierhundertjährige Literaturtradition, eigene Grammatiken und Wörterbücher und werden in der Schule sowie in den Medien verwendet. Sie entstanden aus der Verschmelzung der vorrömischen Sprachen mit dem Latein. Seit 1982 existiert die einheitliche Schriftsprache Rumantsch Grischun, die zur Hauptsache auf dem Sursilvan, Surmiran und Vallader beruht. Der Bund (seit 1996) und der Kanton Graubünden (seit 1997) verwenden Rumantsch Grischun für den amtlichen Schriftverkehr.

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Die italienischsprachige Schweiz umfasst den Kanton Tessin (einziger ausschliesslich italienischsprachiger Kanton) und vier Täler des Kantons Graubünden, die auch Grigionitaliano oder Italienischbünden genannt werden: das Misox und das Calancatal, beide angrenzend an den Kanton Tessin, sowie die etwas weiter entfernten Täler Bergell und Puschlav. Bis 2015 gehörte auch die ehemalige Gemeinde Bivio zur italienischen Schweiz – heute ist sie Teil der offiziell zweisprachigen, deutsch-rätoromanischen Gemeinde Surses. In der Schweiz ist der italienischsprachige Raum, in dem auch verschiedene lombardische Dialekte gesprochen werden, ein sowohl politisch wie auch geografisch fragmentierter Raum. Die Bezeichnungen «italienischsprachige Schweiz» oder «italienische Schweiz» erlauben es, die italienischsprachigen Täler Graubündens mit einzuschliessen und die Sprachregion nicht nur auf den Kanton Tessin zu begrenzen.

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Zur französischsprachigen Schweiz (auch französische Schweiz, welsche Schweiz, Welschland, Westschweiz oder Romandie genannt) gehören die Kantone Genf, Neuenburg, Waadt und Jura (mit Ausnahme der deutschsprachigen Gemeinde Ederswiler) sowie ein Teil der Kantone Bern, Freiburg und Wallis. Bevor Französisch zur Sprache der Romandie wurde, wurden verschiedene frankoprovenzalische Dialekte gesprochen. Heute überlebt das «francoprovençal» in einzelnen «patois», die man in einigen Walliser oder Freiburger Dörfern wie zum Beispiel Évolène (VS) oder Charmey (FR) noch immer spricht. Im 19. Jh. war die Bezeichnung «Suisse française» geläufig. Sie zeugt vom Einfluss, den Frankreich ausübte, unter anderem auf kultureller Ebene. Während des ersten Weltkrieges wurde die Bezeichnung «Suisse romande» bevorzugt, um die Unabhängigkeit und Einheit des Landes zu unterstreichen.

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Die Deutschschweiz besteht aus 17 einsprachigen Kantonen (AG, AI, AR, BL, BS, GL, LU, NW, OW, SG, SH, SO, SZ, TG, UR, ZG, ZH) sowie einem Teil der zweisprachigen Kantone BE, FR, VS und des dreisprachigen Kantons GR. Zudem gibt es in den Kantonen Jura und Tessin jeweils eine deutschsprachige Gemeinde (JU: Ederswiler; TI: Bosco Gurin). Auch wenn Deutsch eine der offiziellen Landessprachen in der Schweiz ist, wird im deutschsprachigen Teil hauptsächlich Schweizerdeutsch gesprochen. Unter diesem Sammelbegriff werden die verschiedenen regionalen Dialekte zusammengefasst, die vor allem in der gesprochenen Sprache und in informellen Situationen verwendet werden, aber z. B. auch in Liedern oder in der Literatur vertreten sind. Im formellen Kontext und in der Schriftsprache wird zumeist Hochdeutsch verwendet. Das in der Schweiz verwendete Hochdeutsch wird auch als «Schweizerhochdeutsch» bezeichnet.

DIE SPRACHEN DER SCHWEIZ

Regelmässig verwendete Landessprachen in der rätoromanischen Schweiz

Deutsch
97%
Schweizerdeutsch
89%
Rätoromanisch
77%
Italienisch
32%
Französisch
9%
Dialekte des Tessins und der Italienischbünden
2.4%

Regelmässig verwendete Landessprachen in der italienischen Schweiz

Italienisch
98%
Deutsch
34%
Dialekte des Tessins und der Italienischbünden
32%
Französisch
28%
Schweizerdeutsch n/a Rätoromanisch
12%

Regelmässig verwendete Landessprachen in der Romandie

Französisch
99%
Deutsch
19%
Italienisch
11%
Schweizerdeutsch n/a Rätoromanisch
6%

Regelmässig verwendete Landessprachen in der Deutschschweiz

Deutsch
97%
Schweizerdeutsch
87%
Französisch
20%
Italienisch
12%
Rätoromanisch
0.7%

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